Eintauchen in die DDR–Vergangenheit

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10a haben sich in vier Projekttagen auf die Spuren der DDR-Geschichte mit ihren zahlreichen Facetten begeben.

Anfängliches Erstaunen bereitete eine Ausstellung von typischen Alltagsgegenständen, die zumeist aus den Jahren zwischen 1960 und 1990 stammten. Zahlreiche Objekte riefen großes Erstaunen hervor und es brauchte einige aufklärende Worte unserer Schulleiterin, um manche Fehlvermutung der Zehntklässler aufzuklären. Frau Grunwald stellte sich zudem als hervorragende Zeitzeugin und Interviewpartnerin für die Abgangsklasse heraus. Auch das Kochen eines typischen DDR-Gerichts mit unseren WTH-Lehrern begeisterte unsere Jugendlichen.

Doch auch die dunklen Seiten der DDR-Diktatur wurden den Schülern nähergebracht. So stellten sich die Lernenden im Rahmen einer Gruppenarbeit gegenseitig Einzelschicksale von oppositionellen Menschen aus der DDR ebenso vor, wie die berüchtigte Haftanstalt der Staatssicherheit in Bautzen. Zudem besichtigten wir am zweiten Projekttag die Außenmauern des Kaßberg-Gefängnisses.

Das Highlight der Projekttage stellte aber mit Sicherheit die Zeitzeugenbefragung von Wolfgang Lötzsch dar. Mit Kamerabegleitung erzählte uns das ehemalige Riesentalent des Radsports, wie er von der Staatssicherheit denunziert und sogar inhaftiert wurde. Er wurde zum Opfer eines Systems, welches ihm alle Chancen auf Olympiasiege und Weltmeistertitel genommen hat. Besonders beeindruckt waren wir von seinem Kampfgeist und seinem unbändigen Willen, niemals aufzugeben.

Im Namen der Schülerinnen und Schüler möchte ich einen besonderen Dank für die erfolgreiche Absolvierung des Projekts an Frau Grunwald aussprechen. Die offenen Worte und persönlichen Einblicke in ihre Biografie haben uns sehr beeindruckt. Außerdem gilt allen Lehrerinnen und Lehrern unser Dank, die zahlreiche Sachgegenstände für die Ausstellung beigesteuert haben.

Erik Schulze (Konrektor und Geschichtslehrer)