Statement Klasse 10a

Stellungnahme zur Mottowoche

                                                                       

Wir haben uns am 14.06.2023 mit unserer Beratungslehrerin, unserem Klassenlehrer und einem unserer Sozialarbeiter auf Initiative der Schulleitung getroffen und haben intensiv über das Problem des Rechtsextremismus diskutiert. Im Anschluss haben wir folgendes Statement gemeinsam verfasst.

Wir wollen die Bilder während der Mottowoche, die einen falschen Eindruck entstehen lassen, so nicht stehen lassen. Wir tragen gemeinsam Verantwortung als Klasse dafür.

Wir, als Klasse wissen, dass bestimmte Grußformen nicht toleriert werden dürfen. Leider ist uns nicht bewusst gewesen, dass auf den Bildern der Mottowoche so etwas zu finden ist. Wir entschuldigen uns zutiefst, dass dadurch ein negatives Bild von uns, unserer Schule, unseren Mitschülerinnen und Mitschülern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Schule sowie unserem Stadtteil entstanden ist.

Wir, die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10a vom Körnerplatz, sind unter anderen in Chemnitz, in Aue, in Annaberg-Buchholz, in Neapel, in Damaskus und in Aleppo geboren. Alle Schülerinnen und Schüler, egal welche Hautfarbe sie haben, aus welchem Land sie kommen oder welche Sprache sie sprechen, sind in unserer Klasse willkommen und werden respektiert. Wir wollen eine Klasse sein, die zusammensteht und keine rechtsextreme Gedanken zulässt.

Dieses massive Fehlverhalten beschäftigt uns in diesen Tagen sehr. Unsere Schule führt jährlich Projekte gegen Rassismus und für Toleranz durch. Diese Projekte funktionieren aber nur, wenn jeder einzelne das auch verinnerlicht, was wir in diesen besprechen. Außerdem unterstützt unserer Schule auch regelmäßig Gedenkveranstaltungen der Stadt Chemnitz, wie zum Beispiel das Gedenken an die Opfer der Pogromnacht 1938 auf dem Stephanplatz. An dieser Veranstaltung haben Schülerinnen und Schüler unserer Klasse dieses Schuljahr teilgenommen. Eine lebendige Erinnerungskultur wollen wir als Klasse aktiv unterstützen. Unsere Klassenkasse sollte eigentlich zu unserer Abschlussfeier aufgelöst werden. Wir werden dieses Geld nun in Höhe von 300 € an das Internationale Auschwitz-Komitee spenden. Das Komitee hat ein Spendenkonto zur Ehren des Chemnitzers Justin Sonder eingerichtet, der zu den Überlebenden von Auschwitz gehört. Es soll eine Skulptur errichtet werden, die Justin Sonder sitzend auf einer Bank darstellt.

 

Wir entschuldigen uns vielmals.

Die Klasse 10a